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Die Preisträger sowie Repräsentanten der Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung und der Handwerkskammer (v.l.): Frederike Meyer, David Gründker, Marielle Lonnemann, Sabrina Ahaus, Nina Müller (Stiftung), Maik Wigger, Axel Kolhosser (Stiftung), Victoria Reker, Annika Hörnschemeyer (HWK), Christof Hahn (Coach), Peter Voss (Stiftung), Stefan Thomas. Bild: Nickel/HWK

Coppenrath-Stiftung fördert Nachfolger im Handwerk

Die Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung prämiert gemeinsam mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim Nachfolgerinnen und Nachfolger von Handwerksbetrieben mit ihrem Übernahmekonzept. Alle Preisträgerinnen und Preisträger trafen sich aktuell zu der Auftaktveranstaltung im Lingener IT-Zentrum.

„Sie alle haben sich für eine aktive Nachfolgeregelung entschieden und wollen Ihre Betriebe erfolgreich zukunftsfest machen“, erklärte Kuratoriumsmitglied Peter Voss in seiner Begrüßung und machte als erfahrener Handwerksunternehmer im Ruhestand klar, dass allein warme Worte keine Hilfe sind, denn der Übernahmeprozess koste „viel Zeit, sehr viel Geld und noch viel mehr Nerven“. Der ehemalige Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim betonte die Notwendigkeit einer Unterstützung und Förderung von Nachfolgenden angesichts der Tatsache, dass rund ein Drittel aller 11.000 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk in den nächsten Jahren aus Altersgründen zur Übernahme anstehen.

Coaching für Nachfolger startet

Die Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung lobte pro Preisträger 5.000 Euro aus. Das Geld wird für ein individuelles und mehrmonatiges Coaching-Programm verwendet. Es unterstützt die Preisträger als Nachfolger darin, den Übernahmeprozess und die betriebliche Weiterentwicklung nach der Übernahme erfolgreich zu gestalten. Das Programm aus Einzel- und Gruppencoachings startet ab sofort. Am Ende sollen die Nachfolgenden:

  • eigene tragfähige Geschäftsstrategien entwickeln und umsetzen können
  • ihre eigene Unternehmer- und Führungsrolle finden
  • mit der richtigen Gesprächsführung und Kommunikationstechnik die eigenen Vorstellungen durchsetzen

„Deshalb startet der Coach mit einer Ist-Analyse und gemeinsam werden die Themen projektiert, die die Teilnehmenden umtreiben. Anschließend wird das jeweilige Programm zusammengestellt und definiert, wer von den Beratern den jeweiligen Nachfolger unterstützen kann“, erklärt Projektkoordinatorin Annika Hörnschemeyer (Nachfolgemoderatorin der Handwerkskammer) die Systematik. 

Freude und Motivation bei den Preisträgern

David Gründker, Dachdecker und Betriebswirt des Handwerks, wird die Firma seines Vaters  und seines Onkels übernehmen, die August Gründker Bauunternehmen & Bedachungen GmbH aus Glandorf. Der 30-Jährige hat großen Respekt vor der Übernahme und konkrete Erwartungen an das Coachingprogramm: „Ich möchte lernen, auf eine gute Ebene mit den Mitarbeitern zu kommen, die richtige Gesprächsbasis zu finden, aber auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter herauszuhören.“

Frederike Meyer, Tischlermeisterin, möchte die Teamplan Josef Meyer GmbH aus Nordhorn übernehmen. Die 27-Jährige hat zwar im Meisterkurs viel theoretisches Wissen vermittelt bekommen, doch es ist ihr enorm wichtig, beim Nachfolgeprozess begleitet zu werden: „Besonders interessant ist für mich das individuelle Coaching, das sich mit den Themen auseinandersetzt, die uns aktuell beschäftigen – insbesondere auch in der derzeitigen Corona-Situation.“

Maik Wigger (30), Technischer Zeichner und Betriebswirt des Handwerks, übernimmt die Busch und Busch EMV GmbH in Wilsum: „Ich habe die Info-Mail der Handwerkskammer angeschaut und die Themen die dort beschrieben waren, fand ich ziemlich passend für das, was ich mir für die kommende Zeit auch selber auf die Fahnen geschrieben habe.“

Diese weiteren Nachfolgenden werden durch die Aloys und Brigitte Coppenrath Stiftung gefördert und möchten folgende Betriebe mit einer Größenordnung von 6-220 Mitarbeitenden übernehmen:

Sabrina Ahaus (24), Bäckermeisterin und Betriebswirtin des Handwerks. Vollkornbäckerei Ahaus GmbH, Hüven.
Marielle Lonnemann (30), Augenoptiker- u. Hörgeräteakustikmeisterin, technische Betriebsmanagerin, Lonnemann Optik ́s & Hörakustik, Spelle.
Daniel Niemeyer (33), Bestattermeister, Geprüfter Thanatopraktiker, Master of Arts (Studium Wirtschafts- und Rechtswissenschaften). Bestattungshaus Niemeyer GmbH, Nordhorn.
Victoria Reker (22), Gebäudereinigerin, Bachelor of Arts, Ebrecht Reker Glas- und Gebäudereinigung GmbH, Osnabrück.
Sören Schierbaum (30), Zimmerermeister und Holzbauingenieur. Zimmerei Heggemann GmbH & Co. KG, Melle.
Stefan Thomas (39), Kraftfahrzeugtechnikermeister. Hagemeier Autotechnik, Bad Rothenfelde.