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Wilhelm Bovenkerk

Anja Wittenberg, Redaktion Wirtschaft aktuell

ProBier Bollwerk Dreimal neu

Neuer Inhaber, neues Geschäftskonzept und bald ein neuer Getränkemarkt – die vergangenen und auch die nun anstehenden Monate stehen für den Getränkegroßhändler ProBier Bollwerk in Isselburg ganz im Zeichen des Wandels.

Zum 1. Januar 2021 hat Wilhelm Bovenkerk im Rahmen einer Nachfolgeregelung das Unternehmen von der Familie Bollwerk, die den Bierverlag 1907 gegründet hat, übernommen. „Ich war bereits langjähriger Mitarbeiter bei Bollwerk, sodass ich das Unternehmen und seine Strukturen bestens kenne“, erklärt Bovenkerk, der mit Astrid Fuchs Unterstützung in der kaufmännischen Leitung des Getränkegroßhandels bekommt. Gemeinsam haben sie das Konzept von ProBier Bollwerk in den vergangenen Monaten neu aufgestellt. „Es war ein sehr mutiger Schritt, während der Corona-Pandemie ein Unternehmen zu übernehmen, das zum Teil von der stark gebeutelten Gastronomie abhängig ist. Dennoch war ich mir sicher, dass sich mit diesem etablierten Betrieb und dem eingespielten Team noch eine Menge bewegen lässt. Deshalb wollten wir uns weiterentwickeln und haben uns mit der Versorgung von Pflegeheimen und Krankenhäusern mit Getränken ein zweites Standbein aufgebaut“, erläutert Bovenkerk, der aktuell fünf Mitarbeiter beschäftigt. 
Darüber hinaus soll sich der Standort von ProBier Bollwerk an der Bollwerksweide aber auch optisch verändern. Bislang lieferte das Unternehmen die Getränke nur aus. „Wir haben von den Menschen in Isselburg das Feedback bekommen, dass sie sich einen Getränkemarkt vor Ort wünschen, in dem sie selbst einkaufen gehen können. Durch die Pandemie und die Inflation sparen sich viele den Weg in die Kneipe oder ins Restaurant. Gefeiert und getrunken wird vielmehr im kleineren Kreis zuhause. Mit einem Getränkemarkt wollen wir den Bedarf an Bier, Wasser und Co. dafür abdecken“, erläutert Fuchs. Auf 800 Quadratmetern soll ein zweigeschossiger Neubau mit Markthalle sowie Büro- und Sozialräumen entstehen. Dabei setzt der neue Inhaber Bovenkerk ganz bewusst auf Nachhaltigkeit statt auf Masse. „Wir werden dort neben den gängigen Marken vor allem auch regional erzeugte Getränke von Brauereien aus dem Umkreis von 60 Kilometern verkaufen, sodass die Transportwege kurz sind. Außerdem wollen wir eine Nachfüllbar für Softgetränke, Wasser und Wein installieren, damit unsere Kunden sich ihre Menge in ihrem Wunschgebinde abfüllen können“, informiert Fuchs. 
Auch der Markt selbst soll nachhaltig gestaltet sein: Mit recyceltem Mobiliar, Infrarot-Heizung und einer PV-Anlage auf dem Dach für „grünen“ Strom. Auf dem Kundenparkplatz will Bovenkerk außerdem E-Ladesäulen installieren. 2023 soll der Bau starten. „Wir schaffen in dem Zuge auch weitere Arbeitsplätze. Drei Mitarbeiter haben wir bereits in diesem Jahr eingestellt. Mit dem neuen Markt sollen dann noch einmal drei bis fünf dazukommen“, plant Fuchs. 
 

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