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Gründung durch Unternehmensnachfolge in der Coronakrise: besondere Sorgfalt ist Voraussetzung

Erfolgreich ein Unternehmen übernehmen - auch in Corona-Zeiten: Wie das geht, erklären Experten des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater.

Jährlich stehen rund 30.000 Unternehmen in Deutschland vor der Aufgabe, ihre Nachfolge - zum Beispiel aus Altersgründen - zu regeln. Für Interessenten, die ein eigenes Unternehmen gründen wollen, bietet die Nachfolge in einem mittelständischen Unternehmen daher eine gute Einstiegsmöglichkeit in die Selbstständigkeit. Zudem rückt die Coronakrise die Nachfolgefrage stärker in das Bewusstsein der Unternehmer im deutschen Mittelstand und ihre Verhandlungsbereitschaft mit Blick auf den Unternehmenswert wächst. So wird Nachfolgeinteressierten ein noch größeres Angebot für den Einstieg in ein Unternehmen zur Verfügung stehen. Diese Angebot sollten Interessierte allerdings intensiv prüfen.


Bei der Firmengründung durch eine Nachfolgeregelung gilt es vieles zu beachten. Durch die Corona-Einflüsse auf wesentliche Betriebsgrundlagen oder auch den Unternehmenswert sind dei Anforderungen an eine besonders sorgfältige Vorbereitung nochmal gestiegen. Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) hat das zum Anlass genommen, aktuelle Erfolgsfaktoren und Praxistipps in einem kurzen Leitfaden zusammenzustellen.


Die Experten aus dem BDU-Fachverband Gründung, Entwicklung und Nachfolge empfehlen, besonders die folgenden sieben Punkte für eine erfolgreiche Gründung durch eine Unternehmensnachfolge zu beachten:
1.  Realistische Selbsteinschätzung des eigenen Unternehmer-Potenzials vornehmen
2.  Eine erfolgreiche Strategie für die Unternehmenssuche entwickeln
3.  Den Wert des Unternehmens kennen und schlüssig festlegen
4.  Mit einer Due Diligence die Unternehmensverhältnisse prüfen und Vertrag gestalten
5.  Eine tragfähige Finanzierung ausarbeiten und an die Refinanzierung denken
6.  Frühzeitig die Zeit nach der Übergabe planen
7.  Den richtigen Sparringspartner für die jeweilige Phase im Nachfolgeprozess identifizieren  


Auch, wenn der Kauf eines Unternehmens manchmal mehr kostet als die Gründung eines Start-ups: Die Nachfolge-Experten aus dem BDU sehen trotzdem viele Vorteile. Als Nachfolger einer bereits bestehenden Firma kann man unter anderem auf eine gewachsene Kunden- und Lieferantenbeziehung, am Markt bewährte Leistungen, eine qualifizierte und erfahrene Belegschaft sowie ein belastbares Rating zurückgreifen.
Käufer oder Verkäufer sollten, wenn sie im Nachfolgeprozess geeignete Sparringspartner einsetzen wollen, auf die fachliche Kompetenz und überprüfbare Referenzen achten. Werde der externe Berater nach gängigen Berufsgrundsätzen und Standards tätig, gewinne der Auftraggeber durch die zugesicherte Objektivität, Vertraulichkeit und angemessene Honorare die notwendige Sicherheit für eine Zusammenarbeit.


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