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Stefan Kampert mit Kunde

Anja Wittenberg, Redaktion Wirtschaft aktuell

Unternehmensnachfolge bei Kampert

2020 ist ein ganz besonderes Jahr für die Tischlerei Kampert in Nordkirchen: Im April will Stefan Kampert das Unternehmen als Geschäftsführer von seinem Vater Wilhelm Kampert übernehmen.

Seit elf Jahren ist der Junior im familieneigenen Betrieb, der heute 16 Mitarbeiter beschäftigt, tätig. „Ich habe zuvor ein Studium zum Bauingenieur absolviert und danach zunächst bei einem Bochumer Hochbauunternehmen als Bauleiter gearbeitet. Mir war es wichtig, auch andere Betriebe kennenzulernen, bevor ich in die Firma meines Vaters einsteige“, erklärt Kampert. In den vergangenen Jahren hat er dann alle Arbeitsabläufe in der Tischlerei kennengerlernt – vieles war für ihn aber nicht neu: „Ich habe schon als Jugendlicher in den Ferien auf den Baustellen mitgeholfen und so wertvolle Erfahrungen gesammelt“, blickt er zurück.

Nun will er den Schritt in die Geschäftsführung machen. „Mein Vater möchte sich mit 63 Jahren langsam aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Trotzdem weiß ich, dass ich mich – auch nach seinem Ausstieg – weiterhin auf meinen Vater verlassen kann und er mir in kniffeligen Situationen mit seiner fundierten Erfahrung zur Seite steht. Ich freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen und diese Chance, die wir gemeinsam mit unserer tollen Mannschaft realisieren werden“, betont Kampert.

Der 40-Jährige will das Unternehmen, das neben dem klassischen Möbelbau im Privat- und Objektbereich auch Fenster aus Aluminium, Holz und Kunststoff, sowie Spezialtüren für Feuer-, Strahlen-, Einbruch- und Schallschutz fertigt, konsequent weiterentwickeln – zum Beispiel mit dem patentierten ZargenKiller. Das Werkzeug hat Kampert aus der Not heraus selbst entwickelt: „Im Zuge eines Umbaus im Universitätsklinikum Münster sollten wir seinerzeit im Labor Brandschutztüren inklusive Stahlzargen demontieren. Das war aber nahezu unmöglich, da die Stahlzargen zusammen mit der Wand mit Stahlbeton vergossen worden sind. Unsere Mitarbeiter haben dadurch gut einen Tag für eine Stahlzarge benötigt und eine Menge Kraft dafür aufwenden müssen. Da der Ausbau während des laufenden Betriebs getätigt wurde, war das alles andere als optimal: Die sieben Labormitarbeiter konnten angesichts der Lärmbelästigung und Erschütterungen durch Werkzeuge wie den Abbruchhammer während des Ausbaus nicht weiterarbeiten“, erinnert sich Kampert. Mit seinem Team hat er daher ein Werkzeug entwickelt, mit dem einbetonierte und eingemörtelte Stahlzargen in Massivwänden deutlich leiser und schneller demontiert werden können. Den ZargenKiller verkauft und vermietet Stefan Kampert heute über die Firma SteKaTooL sowohl an Privat- als auch an Gewerbekunden. „Hätten wir damals schon den ZargenKiller gehabt, hätte diese Baustelle gar kein Problem dargestellt und wir wären an einem Tag fertig gewesen. Daher möchte ich diesen Bereich stärker bewerben und zu einem größeren und gemeinschaftlichen Standbein der Tischlerei und SteKaTooL machen. Zudem ist geplant, dass unsere Kunden künftig über vorgefertigte Stücklistenvordrucke auf unserer Website ihre spezifischen Plattenteile in Auftrag geben können. Auch CNC-gefertigte Sonderformen mit Schrift- und Konturzugprogrammen wollen wir so ins Portfolio aufnehmen“, blickt Kampert voraus.

Bildunterschrift: Stefan Kampert übernimmt im April die Tischlerei seines Vaters.

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